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Das verschwundene Zauberwasser

  • Tino
  • 11. Feb.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 4. Apr.

Im Knabbergarten war es ein wunderschöner Frühlingstag. Die Sonne strahlte vom Himmel, die Blumen wiegten sich sanft im Wind, und überall summten fleißige Bienen. Anton Apfel, Karlchen Karotte, Ruby Rote Bete und Paul Birne hatten sich wie immer unter der großen alten Eiche versammelt.


Doch heute war etwas anders. Eine bedrückte Stille lag in der Luft. Karlchen Karotte hatte eine ernste Miene und blickte prüfend durch seine Karotten-Augen. „Leute, habt ihr es auch bemerkt?“ fragte er mit ernster Stimme. „Was denn?“ fragte Anton Apfel und reckte seine muskulösen Arme. „Ich habe nur bemerkt, dass ich heute besonders stark bin!“


„Nein, nein, es ist viel ernster! Der Brunnen ist ausgetrocknet! Kein Tropfen Wasser ist mehr da!“ rief Karlchen.


Ruby Rote Bete bekam große Augen. „Oh nein! Was machen wir denn jetzt? Ohne das Wasser vertrocknen die Pflanzen! Der ganze Knabbergarten ist in Gefahr!“

Paul Birne sprang auf und begann aufgeregt auf der Stelle zu hüpfen. „Wir müssen sofort nachsehen! Vielleicht ist ja nur ein kleines Problem mit dem Wasserfluss!“

Anton nickte entschlossen. „Dann mal los! Ein Held ruht nicht, wenn es etwas zu retten gibt!“


Die vier Freunde eilten über die bunten Wiesen des Knabbergartens, vorbei an duftenden Erdbeerfeldern und knackigen Salatköpfen. Als sie am Brunnen ankamen, blieb Ruby erschrocken stehen.


„Karlchen hatte recht… Er ist komplett leer!“

Wo gestern noch das klare Wasser funkelte, gähnte nun ein dunkles Loch. Paul Birne beugte sich weit vor und versuchte, hineinzublicken. „Vorsicht, Paul!“ rief Karlchen warnend.


„Schon gut, ich bin doch sportlich genug, um das Gleichgewicht zu halten!“ lachte Paul – doch in genau diesem Moment rutschte er mit einem Bein aus. Anton packte ihn schnell am Stiel und zog ihn zurück.


„Puh, das war knapp!“ keuchte Paul. „Danke, Anton!“ „Kein Problem. Aber jetzt lasst uns herausfinden, was passiert ist.“ Karlchen Karotte kniff die Augen zusammen und musterte aufmerksam den Boden um den Brunnen. Plötzlich zeigte er auf den Boden.

„Da! Seht ihr das? Spuren!“


Alle schauten auf die kleinen Pfotenabdrücke im Sand. Sie führten vom Brunnen weg, direkt in das Dickicht hinter den Himbeerbüschen. „Da war jemand! Und er hat sich ans Wasser bedient!“ rief Anton. Ruby schluckte. „Aber wer würde sowas tun? Und warum?“

Paul streckte sich. „Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden. Wir folgen der Spur!“


Vorsichtig schoben sich die vier Freunde durch das dichte Gebüsch. Die Spuren führten sie tiefer in den Knabbergarten, bis sie an einen kleinen, verborgenen Hügel kamen. In seiner Seite klaffte eine dunkle Öffnung – eine Höhle!


„Da ist jemand drin!“ flüsterte Karlchen. Anton Apfel nahm all seinen Mut zusammen. „Dann sehen wir mal nach!“ Die Freunde traten vorsichtig in die kühle Höhle. Im Halbdunkel sahen sie einen kleinen Maulwurf, der eilig mit einem winzigen Eimer Wasser schleppte. Neben ihm standen viele weitere Eimer, randvoll mit dem verschwundenen Brunnenwasser!

„Halt! Bleib sofort stehen!“ rief Anton laut.


Der Maulwurf zuckte zusammen, ließ seinen Eimer fast fallen und drehte sich mit weit aufgerissenen Augen zu ihnen um. „Oh nein! Bitte nicht böse sein!“ piepste er.

„Ich wollte nichts Böses tun!“ Ruby trat einen Schritt vor. „Aber du hast den ganzen Brunnen leer gemacht! Der Knabbergarten vertrocknet ohne das Wasser!“


Der Maulwurf ließ bedrückt den Kopf hängen. „Ich wusste nicht, dass es so schlimm ist… Ich wollte nur meinen eigenen Garten unter der Erde bewässern. Dort unten ist es immer so trocken!“


Karlchen Karotte runzelte die Stirn. „Aber hättest du nicht einfach fragen können?“

Der Maulwurf schniefte. „Ich hatte Angst, dass ihr mir nichts abgeben würdet…“

Anton Apfel stemmte die Arme in die Seiten. „Na klar hätten wir geholfen! Aber du kannst doch nicht einfach alles nehmen, ohne nachzudenken!“


Paul Birne verschränkte die Arme. „Jetzt müssen wir uns überlegen, wie wir das Wasser zurückbekommen!“


Nach kurzem Überlegen hatte Karlchen eine Idee. „Hört zu! Hinter den Himbeerbüschen gibt es eine versteckte Quelle. Wenn wir einen kleinen Graben graben, kann das Wasser direkt zurück in den Brunnen fließen!“


„Super Idee!“ rief Paul und machte einen Freudensprung.

Gemeinsam holten sie kleine Schaufeln und begannen zu graben. Es dauerte eine ganze Weile, aber schließlich war der Wasserkanal fertig. Langsam begann das frische Quellwasser in den Brunnen zu fließen. „Es funktioniert!“ jubelte Ruby.


Der Maulwurf schaute mit großen Augen zu. „D-Darf ich mir auch ein bisschen Wasser nehmen?“ fragte er leise.

Anton Apfel grinste. „Natürlich! Aber ab jetzt teilen wir es gerecht!“


Nachdem das Wasser wieder im Brunnen sprudelte, war die Krise im Knabbergarten beendet. Die Blumen reckten ihre Blüten, die Bäume schüttelten ihre Blätter – alles war wieder in Ordnung.

Der Maulwurf strahlte. „Danke, dass ihr mir helft! Ihr seid die besten Helden des Knabbergartens!“


Paul Birne machte einen Handstand vor Freude. „Wieder eine Mission erfüllt!“

Ruby Rote Bete atmete erleichtert auf. „Ich bin froh, dass alles gut ausgegangen ist…“

Karlchen Karotte nickte. „Und wir haben eine wichtige Lektion gelernt: Wenn man etwas braucht, sollte man immer fragen und nicht einfach nehmen.“


Die vier Freunde klatschten sich ab. Die Sonne neigte sich langsam dem Horizont entgegen, und während der Wind sanft durch den Knabbergarten wehte, wussten sie alle:


Das nächste Abenteuer wartet bestimmt schon irgendwo auf sie! Ende.

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