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Das Rätsel der Goldenen Schale

  • Tino
  • 17. Feb.
  • 3 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 4. Apr.

Im Knabbergarten herrschte aufgeregte Stimmung. Es war der Tag des großen Knabberturniers, ein Fest, auf das sich alle Bewohner das ganze Jahr freuten. Die schnellsten, stärksten und klügsten Früchte und Gemüsesorten traten in lustigen Wettkämpfen gegeneinander an, um herauszufinden, wer am Ende die Goldene Schale gewinnen würde – eine glänzende Trophäe, die im Zentrum des Gartens auf einem prächtigen Steinpodest stand.


Die Teilnehmer versammelten sich bereits auf der großen Lichtung. Gregor Grünkohl, der Stärkste im Gemüsegarten, wärmte seine Muskeln auf. Leo Lauch, oft unterschätzt, hüpfte aufgeregt von einem Bein auf das andere. Holger Honigmelone ließ sich entspannt unter einem Baum nieder, während Betti Banane sich voller Energie reckte.


„Ich kann es kaum erwarten, meine Superhelden-Fähigkeiten zu beweisen!“ rief Betti, während sie ihren Umhang schwang. „Schon gut, Betti“, sagte Holger träge. „Erstmal müssen wir ja wissen, was die erste Disziplin ist.“


Doch dann ertönte ein lauter Aufschrei. „Die Goldene Schale ist weg!“ rief ein Rudi Radieschen entsetzt. Sofort brach Unruhe aus. Die Teilnehmer drängten sich um das Podest – doch tatsächlich, die Schale war spurlos verschwunden!


„Das ist eine Katastrophe!“ rief Leo Lauch. „Ohne die Schale kann das Turnier nicht stattfinden!“

Gregor Grünkohl ballte entschlossen die Fäuste. „Dann müssen wir sie zurückholen. Irgendjemand muss sie gestohlen haben!


Betti Banane stieg sofort in ihre Superhelden-Rolle. „Keine Sorge, Freunde! Ich werde diesen Fall lösen. Schließlich bin ich eine echte Heldin!“ Holger Honigmelone gähnte. „Oder wir warten einfach, bis sie von selbst wieder auftaucht…“


„Nicht so schnell“, sagte Leo und kniete sich auf den Boden. Er musterte den Sand um das Podest herum. „Hier, seht mal! Fußspuren!“ Gregor trat näher. „Die führen in Richtung des dichten Himbeerbuschs!“ „Dann los!“ rief Betti. „Die Helden des Knabbergartens haben eine Mission!“


Vorsichtig schoben sich die vier durch das dichte Gebüsch. Sie folgten der Spur über einen kleinen Bach, vorbei an den duftenden Kräuterbeeten und schließlich zum alten Eichbaum, in dessen dichten Ästen die Eichhörnchenbande lebte.


„Ich wusste es!“ rief Betti. „Eichhörnchen sind immer hinter glänzenden Dingen her!“

Gerade als sie näher traten, raschelte es in den Ästen. Ein kleines, braunes Eichhörnchen lugte hervor. „Was macht ihr denn hier? Ihr stört meinen Mittagsschlaf!“ Gregor verschränkte die Arme. „Wir suchen die Goldene Schale! Sie wurde gestohlen. Und hier führen die Spuren hin!“


Das Eichhörnchen kicherte. „Wir klauen doch keine Trophäen. Aber… ich habe tatsächlich jemanden gesehen, der heute Nacht hier vorbeigeschlichen ist.“ Alle hielten den Atem an.

„Ein Waschbär! Er hatte etwas Großes dabei und ist in Richtung Fluss verschwunden!“


„Dann verlieren wir keine Zeit!“ rief Leo. „Auf zum Fluss!“ Sie rannten los. Der Weg zum Fluss führte durch das hohe Gras, in dem Grillen zirpten, und vorbei an einem kleinen Feld voller duftender Erdbeeren. „Warum nimmt jemand eine Trophäe mit zum Fluss?“ murmelte Holger.

„Das werden wir gleich herausfinden!“ sagte Gregor.


Als sie am Fluss ankamen, fanden sie eine kleine Höhle zwischen den Wurzeln eines alten Weidenbaums. Und davor, mitten im Sonnenlicht, saß ein grauer Waschbär, der sich seelenruhig am Bauch kratzte. Neben ihm, direkt im Fluss, stand die Goldene Schale – funkelnd und glänzend!


„Da ist sie!“ rief Betti und stürmte vor. Der Waschbär schaute auf und zuckte zusammen. „Oh! Ihr seid’s… ähm… ich kann das erklären.“ Gregor stemmte die Arme in die Hüften. „Das hoffe ich doch sehr!“ Der Waschbär seufzte. „Hört zu, ich wollte die Schale nicht stehlen. Ich… ich wollte sie putzen.“ Alle starrten ihn verwundert an.


„Sie war staubig und voller Blätter. Ich dachte, ich tue euch einen Gefallen, indem ich sie wasche. Aber dann bin ich eingeschlafen und – naja – ihr wisst schon.“ Leo kratzte sich am Kopf. „Also hast du sie nicht gestohlen, sondern nur sauber gemacht?“ Der Waschbär nickte. „Ja, genau! Und seht euch an, wie sie jetzt strahlt!“ Tatsächlich funkelte die Schale jetzt heller als je zuvor.


Betti Banane seufzte. „Na gut. Dann war es wohl nur ein Missverständnis.“ Holger Honigmelone grinste. „Sieht so aus, als hättest du uns den Putztag erspart.“ Gregor lachte und klopfte dem Waschbären auf die Schulter. „Du hättest uns aber auch einfach Bescheid sagen können!“


Gemeinsam trugen sie die glänzende Goldene Schale zurück zum Knabbergarten, wo sie mit lautem Jubel empfangen wurden. „Das Turnier kann beginnen!“ rief Leo stolz.


Und so fand das große Knabberturnier doch noch statt – mit lachenden Teilnehmern, spannenden Wettkämpfen und einer strahlenden Goldenen Schale, die nun in neuem Glanz erstrahlte.


Ende. 🌟

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